Der Ausleger
Neben dem Wallerangeln ist das Basteln und das Entwickeln neuer Produkte und Montagen eine große Leidenschaft von mir. Durch meine Tätigkeit bei der Firma Taffi Tackle kann ich diese auch super ausleben. Einige meiner Bastleinen habe ich jedoch noch im Peto. Eine davon versuche ich Euch hier so gut es mir möglich ist vorzustellen.
Ein Auslegesystem zum Abspannen oder Umlenken div. Wallermontagen ist heute zu Tage nichts wirklich neues mehr. Jedoch erleichtert uns dieser kleine Helfer in verschiedenen Situation am Wasser das Leben und kann den Unterschied machen zwischen Erfolg und Blanken.
Mit einem Auslegesystem können wir beim Abspannen / Umlenken unsere Köder auf größere Entfernung Punktgenau positionieren. Natürlich gibt es auch gute Auslegesysteme im Handel zu kaufen (z.B. FMS Ausleger) aber diesen kleinen Helfer kann man sich auch leicht und kostengünstig selber basteln.
Hierfür benötigt man folgendes Materialien und Werkzeuge
Materialliste:
- Netzschwimmer (190gr Modell)
- Aluminium Rundrohr aus der Baumarkt (11,5x1,5mm)
- VA oder Federstrahldraht (t= 1mm)
- Guten Allzweckkleber / Kraftkleber (z.B. Kentkleber)
- Große Sprengringe
Werkzeugliste:
- Bügelsäge / Metall
- Massband
- Akkuschrauber mit 2,0 und 5,0mm Metallbohrer
- Etwas Schleifpapier
- Spitzzange
Schritt 1: Netzschwimmer in Form bringen
Als erstes halbiert ihr die Netzschwimmer in der Mitte. Die Schnittkanten sollten danach schön Rund geschliffen werden. Für eine Seite des Auslegesystem muss man den Netzschwimmer nochmal längs bis zum Durchgangsloch. Der Schlitz sollte ca. 1-2mm breit sein. Ich schneide die Netzschwimmer einfach mit einer Metallsäge. Alternativ geht es aber auch mit einem Teppichmesser.
Schritt 2: Aluminium Achse herstellen
Passend zum Lochdurchmesser des Netzschwimmers besorgt ihr euch im Baumarkt ein Alu Rohr. Der 190Gramm Netzschwimmer den ich verwende hat ein 12mm Loch. Hierfür ist ein Rohr 11,5x1,5mm optimal.
Die Länge der Achse entscheidet später wie viel Auslegeschnur später der Ausleger aufnehmen kann. Je länger die Achse desto mit Schnur kann aufgewickelt werden. Für mich ist eine Achsenlänge von 12,5cm optimal. So fasst der Ausleger ca. 40m einer 0,50mm Dyneema Schnur.
Schneidet mit der Metallsäge die gewünschte Achsenlänge von eurem Aluminium Rohr ab. Die Schnittkanten werden mir Schleifpapier Grad frei gemacht.
Als nächstes bohrt ihr mit einem Akkuschrauber / Bohrmaschine eine ca. 5mm große Durchgangsbohrung am Anfang der Achse. Es sollte noch etwa 2-3mm Material zur Außenkante stehen bleiben. Mittig kommt ihr eine 2te Durchgangsbohren mit demselben Durchmesser in die Auslegerachse. Mittig zwischen den beiden 5mm Durchgangsbohrungen noch eine 2mm Bohrung. Hier ist keine Durchgangsbohrung nötig.
Am der äußeren Durchgangsbohrung wird ein großer Sprengring oder stabiler Schlüsselring montiert. Dieser ist später der Fixierpunkt des Auslegesystems.
Schritt 3: Draht biegen und montieren
Mit der Spitzzange wird nun ein VA / Federstahldraht in Form gebracht. Ein 10cm langes Drahtstück wird einseitig um 180Grad herum gebogen. Bei VA Draht besteht die Gefahr dass der Draht bricht. Auf der Gegenseite biegt man sich einfach einen kleinen Haken (90Grad Bogen). Die Biegungen des Drahtes sollten um eine 90 Grad versetzt sein (siehe Foto).
Der 90 Grad Boden dient als Fixpunkt auf der Achse. Der Draht wird einfach in das 2mm Loch gesteckt und mit eine satten Tropfen Kleber gesichert.
Schritt 4: Netzschimmer montieren
Als erstes schiebt man den Netzschwimmer bis hinten vor den Sprengring. Als zweites der Netzschwimmer den ihr am Anfang längs eingeschnitten habt. Der Schlitz sollte genau gegenüber der Draht öse sein. Fixiert den geschlitzten Netzschwimmerteil mit Kleber. Einfach den Netzschwimmer knapp auf die Achse stecken und um die Welle den Kleber auftragen. Schiebt ihr nun den Netzschwimmer in die richtige Position verteilt sich der Kleber ganz von alleine zwischen Netzschwimmer und Achse.
Schritt 5: Endmontage
Nachdem ihr den Kleber ausreichen Zeit zum Trocknen gegen habt biegt den Draht mit der Öse so dass die Öse parallel gegenüber des Schlitzes liegt.
Am Sprengring wird ein Wirbel der sauber arbeitet fixiert. Ich verwende Kugellagerwirbel in Kombination mir eine Karabiner der mir ein einhängen auf dem Wasser erleichtert.
Durch die Durchgangsbohrung die Mittig der Achse sichtbar ist knotet hier eure Auslegeschnur an. Ich wende Schnurreste von Großspulen zwischen 0,40 – 0,70mm. Halt das was gerade vorhanden ist.
Funktion und Anwendung des Auslegesystems:
Das Auslegesystem wird direkt oder mit Hilfe eines Seiles an einem Ast, Stein, Bambusstab oder anderen Fixierpunkten am Wasser angebracht. Nun könnt ihr frei die gewünschte Länge der Auslegeschnur abrollen lassen. Durch den Wirbel dreht sich der Ausleger sehr sauber und man kann Problemlos viele Meter Schnur abrollen. Hat man den gewünschten Abstand abgerollt legt man die Auslegerschnur in den Schlitz des Ausleger ein. Nun noch die Schnur in die Öse einlegen und die Montage auf Spannung bringen. An Ende der Auslegeschnur habe ich ein Schnelleinhänger angebunden um schnell und sicher meine Reissleine einbinden zu können. Das ich 2 unterschiedliche Netzschwimmerfarben gefällt habe hat auch seinen Grund. Ist die Montage gespannt schaut man vom Angelplatz aus auf die Braune Seite des Auslegers. So ist dieser auf Distanz fast komplett unsichtbar. Wird bei einem Biss die Reissleine gesprengt fällt der Ausleger runter und man kann auch nachts durch die gelbe auffällige Farbe der Hinterseite leicht den Ausleger wiederfinden und seine Montage schnell wieder Scharf machen.
Mit einem Materialwert von etwa 3 Euro könnt ihr Euch leicht eure Auslegesysteme nach Wunsch nachbauen. Es ist ratsam mit mehreren Freunden zusammen das benötigte Material zu bestellen da die Versandkosten teurer sind als die benötigte Ware.
Weitere Bastelanleitungen findet ihr auf unserer Teamseite www.huntingteam-nrw.de !
In Zusammenarbeit mit der Cat Connect werden aber auch hier im Magazin weitere Bastelanleitungen folgen.
Viel Spass beim nachbauen und viel Erfolg am Wasser
Jonas Bienemann