Slotfloat

aus der Cat Connect 17 (Vorsprung durch Technik)

 

Im Teil 4 meiner Do it Yourself Bastelserie möchte ich Euch ein tolles Tool vorstellen. Den meisten von Euch sollte es mittlerweile bekannt sein das ich Teamangler bei der Firma Taffi Tackle bin. In unserer Tackle Range vertreiben wir einen Schnellwechsel der Unterwasserpose. Diese habe ich noch vor kurzem auf unserem Youtube Kanal vorgestellt, und auch erläutert, was ich an ihr so schätze. Dieses Produkt hat mich vor ca. 3 Jahren inspiriert auch für andere Anwendungen / Anwendungsbereiche eine geschlitzte Pose zu bauen.

Doch wo genau besteht hier der Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Pose? Ich versuche knapp zu erläutern, warum ich dieses Tool benötige und was ich damit mache. Das Schlüsselwort ist wie so oft die “ Flexibilität“.

 

 

Beim Abspannen versuche ich gänzlich auf Posen zu verzichten, auf jeden Fall direkt an der Wasseroberfläche. Ich bin der Überzeugung, dass Posen eine Scheuchwirkung darstellen. Gerade in der Strömung entwickeln sie Geräusche und verändern den Strömungsverlauf an der Wasseroberfläche auf unnatürliche Art und Weise. Hingegen kann eine Pose oberhalb oder in speziellen Fällen sogar unterhalb der Wasseroberfläche von Vorteil sein.

 

Spannt man eine Montage gegen die Strömung, kann eine Pose über Wasser helfen, das die Schnur nach einem Biss nicht so schnell zusammenfällt. Fische kommen in solchen Situationen nach dem Anbiss sehr oft auf uns zu. Die Pose hilft etwas die ersten Meter Hauptschnur aus Hindernissen fernzuhalten bis wir 100%igen Kontakt zum Fisch haben.

 

Spannt man seine Ruten im Stillgewässer auf Distanz mit großen Ködern ab, kann eine Pose auch entlastend Wirken, ohne eine große Scheuchwirkung zu entwickeln. Um unsere Köder auf Tiefe zu bekommen benötigen wir oft hohe Bleigewichte. Das hohe Eigengewicht der Montage in Kombination mit Distanz und starken Köderfischen erschwert es extrem die Schnur aus dem Wasser zu bekommen. Hier biete ich (überbleite) Posen unter der Wasseroberfläche an. Haben wir Beispielweise eine Bebleiung von 250 Gramm würde ich ein Netzschwimmer mit etwa 200 Gramm Auftrieb verwenden. Die Pose fängt ein Großteil des Eigengewichtes ab ohne Geräusche zu verursachen.

 

 

Auch bei der U-Posen Fischerei macht ein kleiner geschlitzter Netzschwimmer durchaus Sinn. Lenkt man eine U-Posenmontage stromauf an einen Fixpunkt um, verhindert der kleine Netzschwimmer auch hier, dass unsere Hauptschnur nach dem Anbiss Schaden nimmt oder gar hängen bleibt. Zudem kann man die Hauptschnur vom Umlenkpunkt schlaff zur Montage laufen lassen. Dort agiert der Netzschimmer als eine Art großer Stopper. Das Fischen mit ungespannter Hauptschnur hat den Vorteil, dass sich weniger Treibgut an der Schnur verfängt. Zudem werden Schnurgeräusche weniger stark übertragen welche z.B. durch Wind entstehen können.

 

Entschuldigt bitte dass ihr dieses Mal eine so lange Einleitung lesen musstet, aber ich wollte Euch ein paar Anwendungsbeispiele liefern. Mit den Slotfloat´s könnt ihr am Wasser blitzschnell auf verschiedenste Situation reagieren, ohne dass ihr jedes Mal eure Ruten neu binden müsst. Legt euch einfach, ein paar geschlitzte Netzschwimmer in eure Taschen und ihr seid gerüstet.

 

 

Für den Bau braucht ihr folgendes Material und Hilfsmittel

 

  • Netzschwimmer (div. Größe je nach Anwendung)

  • Gummischlauch ( am besten Polyethylen-Schlauch (PE ) Druckluftschlauch Außen D=10 und 6mm)

  • Heißkleber plus Heißklebepistole

  • Sekundenkleber

  • ein Säge mit feiner Zahnung (z.B. Metallsäge)

  • scharfes Teppichmesser oder Schere

 

Schritt 1:

  • Wählt euch für euren Einsatzzweck den richtigen Netzschwimmer aus und sägt ihn mit einer fein gezahnten Säge bis zum Mittelpunkt ein. Etwa 2mm neben dem ersten Schnitt sägt ihr ein zweites Mal zum selben Mittelpunkt, sodass ein leicht keilförmiger Schnitt entsteht.

 

Schritt 2:

  • Die Schnurführung bzw. die Wahl des Schlauches richtet sich etwas nach eurer Netzschwimmer Auswahl. Sollte die Durchgangsbohrung im Netzschwimmer größer als 10mm sein, solltet ihr 2 Schläuche verwenden. Der 6mm Schlauch (Innen 4mm) wird etwas länger als der Netzschwimmer abgeschnitten. Der 10mm Schlauch etwas kürzer (ca. 4cm kürzer wie der Netzschwimmer). Der Sinn von dem 10mm Schlauch liegt darin, den Schlauch im inneren etwas zu zentrieren. Damit die Schläuche nicht dem Einsetzen verrutschen, solltet ihr das Ganze mit etwas Sekundenkleber absichern. Nach dem Aushärten vom Kleber wird mit einem Teppichmesser oder einer Schere der Schlauch einseitig aufgeschnitten. Bei Netzschwimmer, die eine kleinere Bohrung als 10mm haben, verwendet ihr nur den 6mm Schlauch.

 

Schritt 3:

  • Beim Einsetzen von der Schnurführung in den geschlitzten Netzschwimmer ist drauf zu achten, das der Schlitz im Schlauch an der Stelle positioniert ist, wo der Netzschimmer geschlitzt wurde .Ich setzte zum Fixieren meiner Hauptschnur später am Wasser Knicklichter ein. Diese drücke ich vorm verkleben soweit in die Schnurführung ein, wie sie später sitzen sollen. Mit dem Heißkleber wird nur die Schlaucheinlage mit den Netzschwimmer fest verbunden. Ihr solltet das Knicklicht so lange im Netzschwimmer stecken lassen, bis der Heißkleber abgekühlt ist. Denselben Vorgang wiederholt ihr dann nochmal auf der Gegenseite des Schwimmers.

 

Bei der Montage des Slotfloat´s später am Wasser verwendet ihr 2 Knicklichter. Auf der Unterseite solltet ihr logischerweise ein gebrauchtes verwenden. Ich habe mir für die Unterseite alte Knicklichter mit einem Stück 6mm Schlauch vorbereitet. Bei kleinen Netzschwimmern die man zum Abstoppen beim Umlenken verwendet, reicht als Fixierung 1 Knicklicht, wenn dieses weit genug im Netzschwimmer sitzt. Diese solltet ihr in jedem Fall mit Gummischlauch verlängern und verkleben, da man den Schwimmer im Drill entfernen muss

 

 

Wie auch schon bei den letzten Basteltipps möchte ich darauf hinweisen, dass diese Bauleitungen nur für den privaten und nicht für den kommerziellen Gebrauch gedacht sind.

Wünsche Euch allen viel Erfolg beim basteln der Slotfloat´s und eine fette Restsaison 2016.

 

Bericht aus Ausgabe 17 der Cat Connect .

 

Wer das originale Heft erwerben möchte findet es hier.