Mit kleinen Spinnködern sicher große Fische landen

Bericht für Ex Web-Portal Cat-Zilla

 

Sicher kennen einige von Euch dieses Szenario. Ihr beackert einen guten Welsspot mit eure Wallerspinnrute. Mit großen Gummifischen und Welsblinker fischt ihr sauber jeden Punkt konzentriert ab. Der Biss bleibt jedoch aus. Manche nehmen nach einer Weile die Zanderkombo in die Hand und versuche wenigstens noch einen Stachelritter zu verhaften. 1ter Wurf am selben Spot und Boom…. Welskontakt! Mit Glück und einer Menge Können, werden mit dem leichten Gerät trotzdem oft gute Fische gelandet. Leider verlassen aber oftmals Angler und Fisch den Spot als Verlierer.

 

 

Ich bin der Meinung, dass man oft viel zu große Köder zum Welsspinnfischen hernimmt. Große Köder gleich großer Fisch? Nein das kann ich nicht bestätigen. Mittlerweile fische ich kaum noch Gummifische über 15cm. In den meisten Fällen sind sie sogar im klassischen Zanderformat mit einer Länge von 12cm. Durch die kleinere Formen des Köders lassen sich diese viel leichter in der Strömung zum Grund führen und dort Jiggen. Zudem macht es sich auch nach vielen Stunden werfen im Arm positiv bemerkbar.

 

Hart für gekämpft und als Team gewonnen.... der Fisch bleibt in Errinnerung

 

Ein Problem was sich aber auftut ist, dass man kleine Köder nicht mit gewöhnlichen Jigköpfen bestücken sollte, wenn man damit gezielt Welse beangeln möchte. Handelsübliche Jighaken der Größe 3/0 bis 6/0 welche für Gummifische in dem Größenformat verwendet werden, sind nicht Welstauglich. Hält man mit einer Welsspinnkombo bei einer Flucht des Fisches dagegen ist der Haken sofort aufgebogen und der Fisch ist verloren. Dasselbe passiert mit kleinen Blinkern, die von der Angelindustrie für das Hechtangeln produziert werden. Sehr bekanntes Beispiel ist z.B. der FZ-Blinker. Auch hier sind die Haken und die Sprengringe eine Schwachstelle im gesamten System.

 

In diesem DIY Artikel zeige ich Euch wie ich meine kleinen Kunstköder „Wels-sicher“ montiere.

 

Markus mit Waller in der Drill - Endphase!!

 

Gummifische:

 

Statt eines Jighaken verwende ich nur noch Schraub-Jigköpfe in Kombination mit einem Selfmade Stinger-System. Schraub-Jigköpfe haben statt einem Fanghaken nur eine Spirale, die in den Gummiköder gedreht wird. Um aber einen Wels zu fangen, benötigen wir natürlich einen Fanghaken am Köder. Ich montiere meine Softbait´s mit einem Stinger System, welches sich einfach nachbauen lässt.

 

Material und Hilfsmittel:

  • Einen kleinen stabilen Welshaken (Singlehook)

  • Ein Stück robustes Geflecht (ab 0,70mm)

  • Ein Stück Draht (0,7-0,9mm Durchmesser)

  • Sekundenkleber

  • Nähgarn

  • Kleine Spitzzange

  • Seitenschneider

 

Step 1: Ihr biegt ein ca. 10cm langes Stück Draht mittig mit einer Spitzzange um 180Grad herum. Die Biegestelle solltet ihr sauber zusammendrücken, sodass der Draht sauber nebeneinander liegt.

 

Step 2: Durch die Biegestelle am Draht fädelt ihr ein Stück Nähgarn oder alternativ eine dünne geflochtene Schnur. Legt den Draht unter den Singlehook und wickelt ihn mit dem Garn fest. Wickelt das Garn stramm vom Hakenöhr weg und fixiert das Ende des Garns zwischen Haken und Draht.

 

Step 3: Sichert die Wicklung mit einem Tropfen Sekundenkleber und lasst ihn aushärten.

 

Step 4: Biegt das gedoppelte Drahtende entgegen zur Hakenspitze um gut 135Grad herum und kürzt den Draht nach Wunsch mit dem Seitenschneider ein.

 

Step 5: Knotet an den vorbereiteten Stingerhaken ein Stück geflochtenes Welsvorfach. An der anderen Seite bindet ihr ein einfaches Auge. Der Stinger sollte von der Länge so dimensioniert sein, dass er mittig auf dem Gummifisch sitzt.

 

Der gebogene Draht wird in den Gummifisch geschoben und hält den Fanghaken sauber in Position. Die Stingeröse könnt ihr in die Öse des Schraub-Jighaken einschlaufen. Alternativ kann der Stinger mit in den Snap am Vorfach ein gehängt werden. So montiert ist der „kleine“ Gummifisch auch großen Welsen gewachsen.

 

Goofy 13 vom Bullseye Fishing ist von der Größe genial!

 

Blinker:

 

Kleine Blinker müssen oft für eine „Wels-sichere“ Montage mechanisch bearbeitet werden. Stabile Sprengringe passen oft nicht durch die originalen Löcher.

 

Material und Hilfsmittel:

 

  • stabiler Welshaken (Singlehook oder Drilling)

  • robuste Sprengringe

  • Bohrmaschine/Akkubohrer

  • Metallbohrer

  • Sprengringzange

  • Schleifpapier oder Senker

 

Step 1: originale Haken und Sprengringe demontieren

 

Step 2: Löcher am Blinker mit Bohrmaschine/Akkuschrauber aufbohren. Achtet darauf, dass noch genug Material an der Außenseite des Blinkers über bleibt. Bohrlöcher mit scharfen Stellen sollten mit einem Senker oder etwas Schleifpapier nachgearbeitet werden.

 

Step 3: Robuste Sprengring mit Sprengringzange einschlaufen und im selben Zug auch den Haken montieren. Ob ihr ein Drilling oder ein Singlehook verbaut, bleibt eure Entscheidung.

Ich sehe bei Drillingen am Blinkern kaum Vorteile. Ganz im Gegenteil. Ein richtig montierter Singlehook bedeutet weniger Hänger und eine gleiche Biss Ausbeute. Außerdem weniger Wunden im Fischmaul.

 

Ein Wirbel vorne am Blinker ist meiner Meinung nach nicht nötigt. Läuft der Blinker richtig taumelt er ausladend von rechts nach links. Rotiert der Blinker um die eigene Achse ist etwas nicht so wie es sein sollte.

Wie ihr seht, könnt ihr eure Hecht und Zanderköder auch mit wenigen Handgriffen leicht für das harte Welsspinnfischen anpassen und sicher große Fische drillen. Fischverluste beim Spinnfischen wird es immer geben, aber ihr solltet immer versuchen alles dafür zu tun, diese aufs Minimum zu reduzieren.

Alter Blinker, neuer Glanz!!!

 

Zu diesem DIY Bericht habe ich für Euch ein Video gedreht und bereitgestellt, wo ihr Euch das Ganze noch einmal in Bild und Ton reinziehen könnt. Dazu gibt’s noch ein kleines Gewinnspiel für die exklusiven Kanal Abonnenten (Gewinnspiel ist beendet!!)

 

Ich würde mich freuen wenn auch ihr mal auf meinem YouTube ChanelHuntingteam NRW Fishing TV“ vorbeischaut.

 

 

In diesem Sinne… Ran an die Dicken mit kleinen Ködern.

 

Jonas Bienemann

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