2 Freunde Outdoor
Osterwoche im Segre Delta
Manu und Ich kennen uns schon einige Jahre. Gemeinsam waren wir bei der Firma Taffi-Tackle als Teamer in verschieden Positionen tätig. Manu war als Testangler und Guide in Spanien angestellt und Ich hatte mehr den Bereich Produktentwicklung auf meiner Agenda. Nach jahrelangem Einsatz schlugen wir beide einen neuen Weg ein und verliesen aus unterschiedlich Gründen die Firma. Manu fand sein neues Glück bei Oli im Camp Urlaub nach Mass und als Team Angler der Firma Zeck Fishing. Ich entschied mich bewusst dafür keiner neuen Firma im Wels-Sektor beizutreten. Durch die vielen Jahre in der Szene sind viele gute Kontakte und Freundschaften gewachsen. Ein Sponsoring kam für mich nicht mehr in Frage….
Manu und Mich hat die gemeinsame Zeit zusammengeschweißt und so Stand für uns fest das wir auch mal zusammen eine Tour machen mussten. Dies war bisher nie möglich gewesen da er immer Vollguiding Gäste hatte, wenn ich mal ne Woche im Süden war. Dieses Jahr um Ostern konnten wir mit viel Vorlauf ein Termin finden und eine Woche Outdoor war geplant.
Der Reisebeginn war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Bisher bin ich mit meinen Freunden immer via PKW/Bulli 1700km runtergefahren. Hier konnte wir Tackle, Köder und Co. einpacken was das Ladevolumen hergab. Diese mal ging es mit 2 Rollkoffern wie ein Malle Tourist zum Flughafen nach Eindhoven von wo mein Flieger mich in 2Stunden nach Reus brachte. Dort wartete Manuel schon auf mich und es konnte losgehen.
Nach gut 1Std. Autofahrt kamen wir in Mequinenza an. Schnell mein Zeug in Manu´s Wohnung verstaut und ein paar Teilteile und Co. zusammengepackt, die ich am Wasser haben wollte. Auf dem Weg zum Fluss ein Döner auf die Hand und die Woche Outdoor im Segre Delta konnte starten.
Michael (ebenfalls bei Urlaub nach Mass Guide) war so nett unseren Platz zu bewachen den Manu am frühen Morgen bereits bezogen hatte. Köder für die erste Nacht waren vorhanden und wir mussten nicht lange auf den ersten Wels warten. Die ersten 24Std. waren von der Frequenz her Wahnsinn. 9 Bisse und 8 gelandete Fisch bis über die 2Meter Marke hinaus. Leider war die Mehrzahl der Fische recht klein.
Durch einen Wetterumschwung (starke Wind) stellte sich das massive Fressverhalten der Welse um. Es bereitete uns viel Arbeit bei Windgeschwindigkeiten um die 70Km/h die Ruten mit dem Kanu und Schlauchboot sauber zu halten. In einer Windgeschützen Bucht an einer der zahlreichen Schilfinseln gab es dann aber ein Qualitätsbiss auf einen Handgroßen Köderfisch. Manu war zu dem Zeitpunkt gerade nicht am Platz als ich einen großen kräftigen Fisch auf Gut 200Meter Distance heran Drillen durfte. Weit über 2Meter war der Fisch… das war klar. Nach der Landung informierte ich Manu der sich sofort auf den Weg machte. Ein bulliger Ebro Wels mit einer Länge von 2.37m. Ein super Fisch mit weißen Brustflossen. Was ein Hammer geiler Fisch den wir zusammen feierten.
Neben den wechselhaften Wetterbedingungen bekamen wir nun auch steigendes Wasser was auf unserem Platz bedeutet „Land unter“. Diese war aber nichts Neues für uns sodass man sich gut darauf vorbereiten konnte.
Neben den angebundenen Montagen versuchten wir das Fischen mit der U-Pose. Durch die enormen Krautmengen, die das steigende Wasser mit sich brachte musste man sich viele Gedanken machen, um die Köder an dem gewünschten Spot sauber anbieten zu können. Die Rechnung ging auf und wir konnten so ein paar klasse Fische fangen. Man muss halt immer versuchen etwas anderes zu machen wie die breite Masse an Anglern auf der Strecke. Leicht machten es uns die Welse aber weiterhin nicht. Man musste absolut Fighten, um bei den aktuellen Bedingung weiterhin Fische fangen zu können. Aber dafür waren wir ja hier….
Natürlich mussten wir auch Rückschlüge einstecken. Zum einen eine Großfisch Attacke die wir nicht verwandeln konnten, zum anderen ein ausgeschlitzter Großfisch im Drill. Dieses Gehört aber dazu und brachte uns nicht vom Kurs ab. Nach 5Tagen Schlamm, Schleim und Wasser unter der Liege standen wir bei 18 Welsen welches ein super Ergebnis war in meinen Augen. Leider blieb uns der ganz ganz große Fisch verwehrt aber wenn man alles reinhaut kann man immer zufrieden den Spot verlassen.
Nachdem wir bei Manu das Tackle verstaut hatten und uns mit weiteren Lizenzen eingedeckt hatten ging es mit der Wathose und der Spinrute den Segre hinauf. Wir steuerten Spot´s an die ich bei unserer Aktivtour erfolgreich befischt hatten. Leider ging uns bei der halben Tagestour kein Wels an den Haken. Es war aber sehr schön die Spot´s wieder befischen zu dürfen. Der Segre ist ein traumhafter Fluss welcher immer uriger wird je weiter man sich von den Metropolen entfernt.
Am letzten Tag vor meinem Heimflug konnte Manu uns das Driftboot von Axi (Thomas Axthaler) ausleihen. Oli nahm sich die Zeit uns mit dem Boot nach Fraga an den Cinca zu fahren. Das Driften auf dem Cinca war etwas was ich unbedingt mal machen wollte. Von dem großen Outcast Boot ist es ein wahrer Traum für jeden Aktivangler aber auch eine sehr anspruchsvolle Fischerei. Man hat auf Grund der teilweise hohen Fließgeschwindigkeit nur einen Wurf pro Spot. Gelingt der Wurf nicht perfekt ist es fast unmöglich ein Fisch zu fangen. Manu steuerte das Boot gekonnt durch den Cinca und seine Stromschnellen sodass ich mich aufs Werfen konzentrieren konnte. Unglaublich wie viele potenzielle Spot´s der Fluss bietet. Oft weiß man gar nicht in welchen Spot man sein Gummifisch feuern soll.
Belohnt wurde ich auch mit einem schönen Spinwaller nach gefühlten 1000Würfen. Diese Art der Angelei kann ich nur jedem von Euch ans Herz legen der mit der Spinrute mal in Spanien ein Wels fangen möchte. Kontakt zu Thomas Axthaler kann über Oli (Urlaub nach Mass) hergestellt werden. Ein erfahrender Steuermann, der den Cinca kennt ist hier sowieso Pflicht auf Grund seines wildem Verlaufs.
Nach einer Woche Spanien standen am Ende 19 Welse auf der haben Seite. Eine klasse Zeit die ich mit Manu erleben durfte. Vielen danke an dieser Stelle auch nochmal an Dich mein Freund für deine Gastfreundschaft. Danke auch an Oli und sein gesamtes Team für alles!!!
Ganz sicher war das nicht meine letzte Tour in Richtung Mequinenza.
In diesem Sinne „NO FISHING NO LIFE“
Jonas Bienemann